Toxische Beziehungen sind überall: Es können Liebesbeziehungen, Freundschaften, das Verhältnis zu Vorgesetzten, Kollegen oder den eigenen Eltern toxisch sein. Es ist schwer, ganz klar zu definieren, was eine toxische Beziehung ist. Aber es gibt einige recht eindeutige Warnzeichen:
1.Du fühlst dich unwohl
Eines der wichtigsten Signale für eine toxische Verbindung ist, dass du dich dabei konstant schlecht fühlst. Das allein ist schon ein Zeichen dafür, dass du dir die Beziehung mal aus allen Perspektiven ansehen – und sie überdenken solltest. Selbst, wenn du keinen eindeutigen Anhaltspunkt hast: Ständiger Stress und Angstbauchweh sind nie, wirklich nie, ein gutes Zeichen.
2. Eure Liebe ist ein Eiertanz
In einer gesunden Freundschaft oder Beziehung läuft alles einfach … irgendwie von selbst. Klar gibt es Streits, und natürlich ist jede Beziehung in gewisser Weise auch Arbeit – aber du solltest nicht ständig das Gefühl haben, an euch (und vor allem an dir) arbeiten zu müssen, um die Freundschaft aufrechtzuerhalten. In einer toxischen Beziehung hast du dieses Gefühl. Ständig. Und während du alles tust, um ein guter Freund zu sein, wird deine Unzulänglichkeit von der anderen Person immer wieder gegen dich verwendet. Richtig machen kannst du es leider sowieso nicht.
3. Ich, ich, ich
In einer toxischen Beziehung interessiert sich einer von beiden Akteuren – du ahnst es – vor allem für sich selbst. Begleitet von der (vielleicht unbewussten) Erwartung, dass alle anderen das auch müssen. Es ist also ein eindeutiges Warnzeichen, wenn die Beziehung oder Freundschaft sich nur mit den Belangen einer der involvierten Personen beschäftigt, die andere dabei meist eine untergeordnete oder nur fürsorgliche Rolle spielt. Auch kommt es oft vor, dass in einer toxischen Beziehung eine Person immer das schwerere Los hat. Das, worüber gesprochen werden muss. Dir geht es schlecht im Job? Deiner Freundin geht es schlechter. Du betrauerst einen großen Verlust? Verglichen mit ihrem Verlust ist das ein Klacks. Und merke: Generell sind Vergleiche in einer Freundschaft nie der richtige Weg.
4. Ein “nein” wird nicht akzeptiert
Wenn du das Gefühl hast, immer da sein zu müssen, immer Zeit haben zu müssen, immer gleicher Meinung sein zu müssen – dann steckst du vielleicht tief in einer toxischen Beziehung fest. In einer gesunden Beziehung respektiert der andere deine Grenzen und akzeptiert, dass du nicht ständig erreichbar und verfügbar sein musst, um ein guter Freund, Partner oder Mitarbeiter zu sein. Vielleicht reicht es schon, hier mit deinen Bedürfnissen deutlicher zu werden, und die Angewohnheit, es dem anderen recht zu machen, abzulegen. Wenn das aber nichts an der übertriebenen Erwartungshaltung des anderen ändert, solltest du vielleicht ein für alle Mal “nein” zu dieser toxischen Verbindung sagen.
Wir alle machen Fehler. Ein guter Freund weist dich darauf hin, verurteilt dich aber erstmal nicht dafür.
5. Was du machst, du machst es falsch
Wir alle machen Fehler. Ein guter Freund weist dich darauf hin, verurteilt dich aber erstmal nicht dafür. Dein Verhalten kann durchaus zum Streit führen – man wird dir normalerweise aber nicht gleich die Kündigung eurer Freundschaft androhen. In einer toxischen Beziehung kannst du es dem anderen niemals recht machen, und er wird nicht müde, dein Fehlverhalten durch ständige Vorwürfe oder vorübergehenden Kontaktabbruch zu bestrafen.
6. Kein Raum für Privatsphäre
Dein Partner, eines deiner Elternteile oder dein Chef gibt dir das Gefühl, ihm oder ihr immer Rechenschaft schuldig zu sein? Auch das ist eine Red Flag in Sachen toxischer Beziehung. Du hast ein Recht auf Privatsphäre, ein Recht auf Geheimnisse und ein Recht auf dein eigenes Leben außerhalb der Beziehung. Ein manipulativer Mensch will immer jedes Detail wissen, auch beispielsweise darüber, was jemand Drittes über ihn oder sie gesagt hat. Sei dir im Klaren darüber, dass dies oft nur ein Werkzeug ist, um die Kontrolle zu behalten und im richtigen Moment etwas gegen dich in der Hand zu haben.
7. Lügen
Du erwischt den anderen ständig bei Lügen, er oder sie will es aber weder zugeben, noch sich entschuldigen? Kein gutes Zeichen. Full stop.
Niemand ist es wert, dass du für seine Anerkennung deine (psychische) Gesundheit aufs Spiel setzt.
8. Gaslighting
“Du bist zu emotional. / Du hast dir das eingebildet. / Du erinnerst das falsch. / Du lügst. / Alle Probleme die wir haben, haben wir nur, weil du so kindisch, dumm und schwierig bist.” Kommt dir das bekannt vor? Möglicherweise wirst du gegaslightet. Der Begriff Gaslighting stammt aus einem Theaterstück von 1938: In “Gas Light” versucht ein Mann seiner Frau einzureden, sie sei verrückt – indem er sie so lange verunsichert, bis sie selbst nicht mehr weiß, was wahr ist und was nur eingebildet. Womöglich versucht der “Gaslighter” auch, dich zu verunsichern, indem er dir erzählt, wie seltsam oder unpassend andere dich und dein Verhalten finden.
All das kann natürlich auch in einer gesunden Beziehung vorkommen, und einfach ein Zeichen von Sorge, ehrlicher Aufrichtigkeit oder auch ein Missverständnis sein. Sollten diese Situationen aber ständig auftreten, hast du es womöglich mit einem manipulativen Menschen zu tun. Was jetzt helfen kann: 1. Darüber reden. Haben andere bei der Person auch ein komisches Gefühl? Wie würden deine anderen Freunde die Situation einschätzen? 2. Sich an die eigene Nase packen. Oft werden Menschen vor allem manipuliert, weil sie es zulassen. Neigst du dazu, den Fehler bei dir zu suchen? Bist du ein People-Pleaser? Dann bist du das gefundene Fressen für eine toxische Person. Versuch, dein eigenes Verhalten zu verändern, und achte darauf, wie sich dadurch die Situation zwischen euch beiden ändert. 3. Trenn dich! Mach Schluss mit Menschen, die dir nicht guttun. Toxische Beziehungen können auf Dauer zu ernsthaften psychischen Problemen wie Depressionen oder Angstzuständen führen. Höre auf dein Bauchgefühl – und wenn es dich vor einem Menschen warnt, vertraue im Zweifel darauf. Niemand ist es wert, dass du für seine Anerkennung deine (psychische) Gesundheit aufs Spiel setzt. Und: Ein echter Freund würde das auch nicht wollen.